Trennung Füllschrank von Partialschrank

In Kürze:

Letzten Samstag habe ich die lange geplante Trennung zwischen Pressluft-/Nitrox Füllschrank und dem Partialschrank durchgeführt.

Für Pressluft- und Nitrox Taucher ändert sich dadurch nichts. Für Nutzer des Partialschranks ist dadurch lediglich eine Funktion verloren gegangen. Deshalb ist eine Neueinweisung in die Anlage nicht notwendig.

Alte anlage

 
       Partialschrank ohne pressluft 

Was hat sich geändert?

Bislang war im Pressluft-Strang ein Abzweig verbaut, der das Gas direkt in den Partialschrank weiter leitete. Dadurch stand der Komfort zur Verfügung, die per Partialmethode gefüllte Flasche zum Ende einfach mittels Umlegen eines Ventils mit Pressluft zu toppen.

Was sich zunächst sehr komfortabel anhört, führt aber zum einen zu erhöhten Material- und damit auch Wartungskosten: Es wird ein zusätzliches Manometer, eine Rückschlagventil und 2 weitere Ventile benötigt. Mit der Zeit waren sowohl das Rückschlagventil, wie auch das Regulierventil defekt und müssten für zusammen etwa 250€ getauscht werden.

Wichtiger als die Wartungskosten sind allerdings die Risiken, die ein solcher Aufbau einführt: Ist das Rückschlagventil defekt, so besteht die Gefahr, dass reiner Sauerstoff in Anlagenteile strömt, die dafür nicht vorgesehen sind. Ebenso besteht die Gefahr, dass bei defektem Regulierventil Pressluft unbemerkt in das Partialgemisch strömt.

Letzteres ist uns sogar zuletzt passiert: In der Annahme 100% Sauerstoff zu füllen, fiel uns das defekte Regulierventil nicht auf. Als wir in der nächsten Woche nach 5 Stunden fahrt am Attersee standen, staunten wir nicht schlecht, als die 100% Füllung nur noch zu ca. 70% aus Sauerstoff bestand. Der Tauchtag fiel ins Wasser und wir haben erst mal das Gemisch ablassen und an der nächsten Tauchbasis korrekt füllen müssen. Und das war noch der Gut-Fall! Viele Taucher kontrollieren ihr 100% Gemisch nicht, da die Chance einer Fehlmischung vermeintlich gering ist - eine grobe Fehleinschätzung wie unser Beispiel zeigt. Das hätte direkt zu einem Dekompressionsunfall führen können.

Auch viele professionelle Tauchbasen halten die Gas-Stränge getrennt. Das habe ich mir zum Beispiel genommen und aus obigen Gründen die Trennung vorgenommen.

Nun muss man zum Toppen mit Pressluft die Flasche vom Partialschrank trennen und am Pressluft-Füllstrang anschließen.

Beim Umbau ist mir ein weiteres Leck in einem Ventil im Pressluft-Schrank aufgefallen, dass ich bei der Gelegenheit auch gleich tauschte.

Gut Luft und liebe Grüße aus der Werkstatt!

 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.